Glück (Teil 2/3) – Wirkung von Glücksgefühlen: Wie Glück unsere Gesundheit stärkt

Wie Glück unsere Gesundheit stärkt

Einleitung

Glück ist mehr als nur ein flüchtiger Moment der Freude. Es beeinflusst unsere körperliche Gesundheit, unsere psychische Widerstandskraft und sogar unsere Beziehungen. Die Wirkung von Glücksgefühlen ist gut erforscht – und für dich als Heilpraktiker*in für Psychotherapie oder in Ausbildung besonders interessant. Denn Glücksgefühle sind nicht nur ein angenehmer Zustand, sondern eine wertvolle Ressource in der therapeutischen Arbeit. In diesem Beitrag erfährst du, warum Glücksgefühle für uns Menschen so wichtig sind – und wie du dieses Wissen für dich und deine Arbeit nutzen kannst.

Was ist Glück Eingentlich?

Die Forschung belegt: Glück ist ein entscheidender Faktor für unsere Gesundheit und Lebensqualität. Glückliche Menschen…

  • Hedonistisches Glück: kurzfristige Freude, Lust und angenehme Gefühle.
  • Eudaimonisches Glück: tieferes Gefühl von Sinn, Zufriedenheit und innerer Erfüllung.

Die Herausforderung liegt darin, ein Gleichgewicht zu finden, das den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird.

Warum sind Glücksgefühle so wichtig für uns?

Glück ist eine sehr persönliche, subjektive Erfahrung. Was für die eine Person ein intensives Glücksgefühl auslöst, lässt andere völlig unberührt. Glück ist also kein objektiv messbarer Zustand, sondern entsteht aus der individuellen Wahrnehmung und Bewertung von Situationen.

In der Psychologie wird Glück oft unterteilt in:

  • sind körperlich gesünder,
  • fühlen sich leistungsfähiger,
  • bauen stabilere Beziehungen auf,
  • erholen sich schneller von Stress,
  • leben im Durchschnitt länger.

Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Wirkungsbereiche genauer an.

Gesundheit

Glück hat eine direkte Verbindung zu unserer körperlichen Gesundheit. Studien zeigen, dass positive Emotionen…

  • das Immunsystem stärken,
  • Entzündungsprozesse hemmen
  • und das Herz-Kreislauf-System stabilisieren.

Glückliche Menschen leiden seltener an chronischen Erkrankungen und zeigen ein gesünderes Verhalten: Sie bewegen sich mehr, schlafen besser und achten stärker auf ihre Ernährung. In der Praxis bedeutet das: Wer seine Klient*innen dabei unterstützt, glücksbringende Erlebnisse in den Alltag zu integrieren, trägt langfristig zu deren Gesundheitsstabilisierung bei.

Lebenszufriedenheit

Lebenszufriedenheit ist eng mit dem Gefühl des Glücks verknüpft. Wer sich häufig glücklich fühlt, bewertet sein Leben insgesamt positiver – auch in herausfordernden Zeiten.

Dabei hilft Glück…

  • eine optimistischere Grundhaltung zu entwickeln,
  • Krisen besser zu bewältigen,
  • sich selbst und andere realistischer einzuschätzen.

Diese Perspektive ist besonders hilfreich in der psychotherapeutischen Arbeit: Glücksgefühle wirken als emotionaler Puffer und können depressive Muster unterbrechen.

Beziehungen

Glück ist ansteckend – und sozial. Menschen, die sich häufig glücklich fühlen, sind in der Regel…

  • empathischer,
  • hilfsbereiter,
  • kommunikativer
  • und emotional zugänglicher.

Das verbessert die Beziehungen auf allen Ebenen – in Partnerschaften, Freundschaften und im Arbeitsumfeld. In der therapeutischen Begleitung kannst du genau hier ansetzen: Welche Art von Kontakten tun gut? Welche Beziehungen nähren und geben Energie? Glück in Beziehungen ist keine Einbahnstraße, sondern wird aktiv mitgestaltet.

Leistungsfähigkeit

Glückliche Menschen arbeiten effizienter und kreativer. Positive Emotionen steigern nachweislich:

  • die Motivation,
  • das Konzentrationsvermögen,
  • die Problemlösefähigkeit.

In der Praxis zeigt sich das z. B. bei Menschen mit Erschöpfungssymptomen oder Prokrastination: Bereits kleine Glücksmomente können helfen, aus der Passivität herauszukommen und neue Energie für den Alltag zu schöpfen.

Therapeutischer Hinweis: Integriere kurze „Erfolgstagebücher“, Dankbarkeitsübungen oder humorvolle Elemente in deine Arbeit – sie wirken oft stärker als lange Gespräche über Probleme.

Stressbewältigung

Glück schützt vor den negativen Folgen von Stress. Positive Gefühle…

  • aktivieren das parasympathische Nervensystem (Ruhemodus),
  • reduzieren den Cortisolspiegel,
  • verbessern die Schlafqualität.

Gleichzeitig fördern sie ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit – zwei zentrale Faktoren für psychische Stabilität.

Therapieansatz: In Stressphasen gezielt nach Ressourcen fragen, die Freude oder Dankbarkeit auslösen, z. B.: „Wann hast du dich das letzte Mal so richtig lebendig gefühlt?“ – Diese Fragen öffnen den Raum für Glückserinnerungen und stärken das emotionale Gleichgewicht.

Lebenserwartung

Menschen mit einem hohen Maß an Lebenszufriedenheit leben nachweislich länger. Das liegt nicht nur an einem gesünderen Lebensstil, sondern auch daran, dass Glücksgefühle biologische Schutzmechanismen aktivieren – etwa die Ausschüttung von Endorphinen und Oxytocin.

Glück verlängert nicht nur das Leben, sondern verbessert auch die Qualität der Lebensjahre. Für die therapeutische Begleitung bedeutet das: Glück ist kein Luxus, sondern eine Investition in langfristige Stabilität und Gesundheit.

Glück in der therapeutischen Arbeit

Glück spielt nicht nur für Klient*innen eine Rolle – auch du selbst profitierst davon, dich mit positiven Gefühlen bewusst auseinanderzusetzen. Denn je ausgeglichener du bist, desto präsenter und empathischer kannst du begleiten.

Wie du das Thema Glück in der Praxis nutzen kannst

Hier einige Ideen, wie du das Thema Glück in deine Arbeit integrieren kannst:

  • Glücks-Tagebuch: Klient*innen notieren täglich 1–3 Dinge, die sie glücklich gemacht haben.
  • Der Körperwahrnehmung: Glück bewusst im Körper spüren lassen – z. B. durch Atemübungen oder Imaginationsreisen.
  • Positive Rückschau: Gemeinsam glückliche Momente im Leben erinnern und in der Gegenwart verankern.
  • Zukunftsvisionen: Was würde ein glückliches Leben für dich bedeuten? Diese Frage hilft, neue Ziele zu formulieren.
  • Selbstfürsorge stärken: Auch du als Therapeut*in solltest dir regelmäßig Zeit für Dinge nehmen, die dir guttun – das ist kein Egoismus, sondern professionelle Haltung.

Fazit:

Glück ist weit mehr als ein schöner Moment – es ist eine kraftvolle Ressource für Gesundheit, Resilienz und zwischenmenschliche Verbundenheit. In der therapeutischen Arbeit lohnt es sich, Glück gezielt zu thematisieren und zu fördern. Es geht nicht darum, ständig glücklich zu sein – sondern darum, den Zugang zu positiven Gefühlen wiederzuentdecken.

Praxisimpuls: Probiere in deiner nächsten Sitzung eine kurze Frage aus:
„Was war heute ein kleiner Glücksmoment für dich?“
Schon ein Satz kann den Fokus verändern – und neue Möglichkeiten eröffnen.

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